Von der Nase und den Nieren erzähl ich hier. Noticing als Technik neben dem kinesiologischen Muskeltesten, die Bedeutung des Nachtestens und das Nackenrollen stelle ich vor.
Nasenlöcher
Sie sind in der TCM der Öffner (Anzeiger) für das Element Metall (Lungen- und Dickdarmenergie). Neben den Nasenlöchern, bei den Nasenflügeln, enden die beiden Dickdarm-Meridiane, die am medialen Nagelfalzwinkel des Zeigefingers beginnen.
Die Nase steht auch für „eine Nase für etwas haben“, für den Instinkt. Und sie ist einer der beiden Eingänge für Gerüche, die bis ganz oben in die Nasenwurzel aufsteigen und von dort ans Gehirn weitergeleitet werden.
Nase und Mund stehen am äußeren Ende der Atmungsorgane. Hier beginnt und endet die Atmung. Der erste und der letzte Atemzug. Über die Atmung nehmen wir Energie auf, das Atem-Qi. Gemeinsam mit dem Nahrungs-Qi kann diese Energie immer wieder nachgefüllt werden. Nicht so die Essenz, die in der Niere gespeichert ist (siehe „Nieren“).
Die „Nase von etwas voll haben“ ist ein gutes Zeichen, das Krankmachendes, Altes raus muss. Das können Krankheitserreger genauso sein wie lästige Gewohnheiten oder ungesunde Beziehungen. Funktioniert die körpereigene Gesundheitspolizei, zeigt sich der Abtransport von störenden Substanzen durch vermehrte Schleimproduktion. Für den Abtransport oder die Auflösung ungesunder Gedanken und Kontakte hilft hingegen zum Beispiel die Arbeit mit Kinesiologie.
Die Wechselatmung, die ich aus dem Yoga kenne, wird so gemacht:
Dazu brauchst du eine bequeme Position und Daumen und Ringfinger deiner rechten Hand. Du hältst mit dem Daumen das rechte Nasenloch zu und atmest durch das linke Nasenloch ein. Jetzt fürs Ausatmen rechts aufmachen und mit dem Ringfinger links zuhalten. Das kann anfangs schwierig sein, bis du auf beiden Nasenseiten genug Atemluft rein- und rauslassen kannst. Vier Wiederholungen werden empfohlen. Achte dabei auch darauf, deine Schultern zu entspannen.
Bei regelmäßiger Anwendung ist es eine Wohltat für Körper und Geist.
Noticing
Seit ein paar Jahren wird auch bei uns in Österreich und Europa Noticing unterrichtet und angewendet. Besonders bei den 26 Brain Gym® Bewegungen im „104er-Kurs“ arbeiten wir mit Noticing. Dabei wird auf den kinesiologischen Muskeltest verzichtet und das Augenmerk auf das Spüren und Wahrnehmen gerichtet.
Vielleicht hat der Ursprung in den Vereinigten Staaten damit zu tun, dass die körperliche Berührung auch in der kinesiologischen Praxis dort zu rechtlichen Problemen führen kann. Übrigens, alle unsere kinesiologischen Methoden sind in den USA aus der Weiterentwicklung der Chiropraktik durch Dr. George Goodheart, Dr. John F. Thie, Paul Dennison, Frank Mahony und andere entstanden!!
Uns allen tut es gut, mehr auf unser Gespür zu achten. Mehr hineinzuhorchen in uns, OB wir etwas wollen, sollen, brauchen oder WAS wir wollen, sollen, brauchen. Was bewirkt diese eine Bewegung in uns? Was verändert sich?
Ein Kennzeichen und das Hauptwerkzeug in der Kinesiologie ist jedoch der kinesiologische Muskeltest, auf den ich nicht verzichten kann. Er ist das Biofeedback meines Klienten, der Anzeiger und Dolmetscher zwischen meinem Klienten und mir. Eine Ergänzung dazu ist das Noticing.
Spüren tut einfach gut. Und die, die sich nicht darauf einlassen können oder wollen, deren Verstand sofort eingreift, die sind gut aufgehoben in einer Balance mit dem kinesiologischen Muskeltest.
Nieren
Die Nierenenergie gehört in der TCM zum Element Wasser. Ihr Partner ist die Blasenenergie.
In den Nieren ist unser vorgeburtliches Chi gespeichert, die Energie, die wir bei der Zeugung von unseren Eltern mitbekommen. Diese Energie ist, im Gegensatz zu anderen Chi-Formen, nicht nachfüllbar. Das Chi, das wir durch Atmung oder Nahrung aufnehmen, kann aufgefüllt werden. Das Ursprungs-Chi nicht.
Ganz wichtig, besonders für junge Frauen, ist es, die Gegend um die Nieren immer warm zu halten. Dem widerspricht jedoch die „Bauchfrei-Mode“, ein gravierender Anschlag auf die Gesundheit junger Mädchen. Blasenentzündungen, schwächelnde Immunabwehr und mehr können daraus entstehen.
Im Touch for Health testen wir die Energie im Nierenmeridian mit den Muskeln Psoas, Oberer Trapezius und Iliacus und finden dazu die passenden Stärkungs- und Ausgleichstechniken.
Eselsbrücke: Nieren und Ohren ähneln sich in der Form. Die Ohren sind in der 5-Elemente-Lehre dem Wasserelement zugeordnet.
Das Wasserelement ist die Heimat unserer Lebensenergie und steht für Willenskraft, gelähmten Willen, zu viel oder zu wenig tun, für kraftvolle Ruhe, Selbstbestimmung und wachen, klaren Geist. Ihm werden die Lebensphase „Alter und Schwangerschaft“, die Jahreszeit Winter, die schwarzblaue Farbe, das Ohr, die Kopfhaare, die Zähne, Nerven und die Knochen zugeordnet.
Nackenrollen – selbstgemacht

Mit entspannten Schultern, im Stehen oder Sitzen, lässt du den Kopf sanft nach vorne sinken, das Kinn leicht zum Hals herangezogen.
Jetzt bewegst du das Kinn beim Ausatmen fast bis zur rechten Schulter – beim Einatmen wieder zur Mitte zurück – beim nächsten Ausatmen fast bis zur linken Schulter – beim Einatmen wieder zurück. Das Kinn streift dabei leicht über den Hals und die Schlüsselbeine.
Drei Wiederholungen tun gut. Vielleicht wechselst du ab. Einen Tag mit geschlossenen Augen, beim nächsten Mal mit offenen Augen.
Diese Brain Gym ® Bewegung wirkt wohltuend auf unsere Stimme, Augen und Ohren. Sie entspannt die Nackenmuskeln. Vielleicht merkst du auch, dass du nach der Übung mehr Speichel im Mund hast.
Das Nackenrollen gehört zu den Mittellinienbewegungen im Brain Gym®. Die verbessern die Rechts-Links-Koordination und erleichtern die Kommunikation zwischen rechter und linker Körperseite.
Nachtesten
In meiner Arbeit als Kinesiologin suche ich Antworten, stelle ich Fragen und gleiche ich aus. Mit dem kinesiologischen Muskeltest befrage ich meinen Klienten zu Fertigkeiten, Gefühlen, Befindlichkeiten und mehr.
Dabei bekomme ich meist folgendes Ergebnis: einiges ist integriert, bereitet meinem Klienten keinen Stress und bedarf im Augenblick keiner weiteren Beachtung. Manches ist noch nicht integriert. Es verursacht Stress, der sich in einem Muskel zeigt, der nicht halten kann. Auf Basis dieser Ergebnisse wende ich kinesiologische Techniken an und der Klient macht verschiedene Übungen, die den Stress lösen und die Energie wieder fließen lassen.
Und jetzt kommt das Nachtesten:
Am Ende der Arbeit kommt es zum großen Aha-Erlebnis für meine Klienten. Denn jetzt teste ich nochmals alles, was vor den Übungen noch nicht integriert war („schwacher Muskel“) nach und – „sieh da“ – der Testmuskel oder Indikatormuskel kann jetzt halten. Alle Muskeln sind jetzt „stark“ und das System hat die Aufgabe gelöst und verstanden.
Dieses Nachtesten ist ein wesentlicher Bestandteil meiner Arbeit. Dadurch erfährt mein Klient, dass sich in seinem Körper etwas verändert hat. Damit wird der Lernschritt, der soeben passiert ist, bewusst gemacht, sichtbar und spürbar.
Das ist ein Grund zur Freude, für uns beide, den Klienten und mich.